Herkömmliche Druckfarbe – mehr als nur eine Belastung

Ökologische Verantwortung hört bei der Druckfarbe nicht auf. Ganz im Gegenteil: Gerade in diesem Segment hat sich in den letzten Jahren viel getan. Herkömmliche Druckfarben haben nämlich den großen Nachteil, dass ihre Inhaltsstoffe und die damit verbundene Wiederverwertbarkeit, ökologisch fragwürdig sind. Das Problem besteht darin, dass diese Farben zurzeit immer noch äußerst schlecht abbaubaren Bindemittel enthalten.

Diese Bindemittel, welche knapp 50 % der Inhaltsstoffe ausmachen, bestehen zu großen Teilen aus nichttrocknenden Mineralölen, die nicht nachwachsen und wasserunlöslich sind, sowie aus Harzen als auch aus erdölbasierten organischen Lösemittel.

Gerade in Offset-Druckmaschinerien finden diese herkömmlichen Druckfarben noch zu große Anwendung. Die organischen Verbindungen in den Farbmitteln werden zudem aus Erdöl und die anorganischen Verbindungen aus Rußen gewonnen.

Auch Additive spielen bei der handelsüblichen Druckfarbe eine Rolle. Diese sind primär für den Glanz und die Festigkeit der Farbe verantwortlich. Diese Additive sind in der Regel Katalysatoren, welche aus Antioxidantien und synthetischen Wachsen bestehen.

Recycling von Papier- und Druckerzeugnissen

Bei der Rezyklierbarkeit von Papier spielt zusätzlich der sogenannte „Deinking-Prozess“ eine große Rolle. Darunter versteht man die „Deinkbarkeit“, also die Druckfarbenentfernung, bei der Aufbereitung von Altpapier. Papier kann in er Regel bis zu sechs Mal wiederaufbereitet werden. Daher spielt das Entfernen von der aufgetragenen Druckfarbe eine besonders wichtige Rolle. Dieser Prozess muss leicht, schnell und umweltschonend daher gehen.

Gerade im Bereich des Offsetdrucks ist daher der Umstieg zu umweltfreundlichen Druckfarben eine wichtige Thematik, stellt doch dieses indirekte Flachdruckverfahren inzwischen die am weitesten verbreitete Drucktechnik in der Werbe-, Presse- und Verpackungsindustrie dar.

Wie soll jedoch ökologisch sinnvolle Druckfarbe aussehen und kann diese auch auf qualitativer Ebene überzeugen?

Ökologische Druckfarben auf Pflanzenölbasis

Umweltfreundliche Druckfarbe auf Planzenölbasis

Die Antwort auf die ökologische Problematik herkömmlicher Druckfarben sind Farben auf Pflanzenölbasis. Die mineralölfreien Druckfarben bestehen dabei vollständig aus pflanzlichen Ölen, wie zum Beispiel Soja, Leinen und Baumharzen. Der Vorteil? Diese ökologische Optimierung setzt voraus, dass die Inhaltsstoffe nachwachsend, leicht abbaubar und wasserlöslich sind. Außerdem können die Farben leicht, emissionslos und ohne Rückstände entfernt werden. Ein wichtiger Faktor bei der Wiederaufbereitung von Altpapier. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Druckfarben vegan und nicht auf Basis von Tierversuchen hergestellt worden sind.

Ein Großteil der Druckfarbe besteht somit aus regenerativen Bestandteilen, welches einen großen Unterschied zur Verwendung handelsüblicher Druckfarbe darstellt. Auf giftige Schwermetalle als konstitutionelle Rohstoffe ist zu verzichten. Es kommen somit kein Blei, Arsen, Cadmium, Selen, Antimon, Quecksilber und Chrom zum Einsatz.

Die Druckqualität kann dabei auch auf Recyclingpapier überzeugen und steht den Druckerzeugnissen auf normalen Offsetpapieren in nichts nach, bestätigt durch mehrere Tests seitens unterschiedlicher Druckfarbenhersteller.

Qualität vom feinsten und Nachhaltigkeit – eine Win-Win-Win Situation

Gewinnen kann der Kunde somit gleich an mehreren Fronten. Die Qualität steht handelsüblicher Druckfarbe auf normalem Papier in nichts nach. Die Farbqualität überzeugt auf ganzer Linie. Weg vom öden Image niedriger Qualität. Durch den Verzicht giftiger Inhaltsstoffe, tut ökologische Druckfarbe auch Ihrer Gesundheit und Umwelt etwas Gutes. Auch sollte der gesamte Herstellungs- und Wiederaufbereitungsprozess in Betracht gezogen werden. Die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Öko-Druckfarben garantiert eine saubere, emissionsärmere und kostentechnische Verbesserung gegenüber üblicher Druckfarben.

Papier verantwortungsbewusst nutzen

Angefangen bei Höhlenzeichnungen, über Steintafeln und Papyrusrollen bis hin zur heutigen Zeit, war der Mensch stets darum bemüht seine Erlebnisse festzuhalten und zu dokumentieren. Als aus dem fernen Osten die ersten Papiererzeugnisse Einzug hielten, hatte man endlich eine praktikable Methode, Geschehnisse mit Hilfe einfacher Utensilien niederzuschreiben.

Bis heute ist Papier essentieller Bestandteil des alltäglichen und beruflichen Lebens, welches natürlich zur Folge hatte, dass die weltweite Papierproduktion, gerade im Zuge der industriellen Revolution explosionsartig zunahm und nun verstärkt umweltschädliche Stoffe abgegeben werden. Auf globaler Ebene wird knapp ein Fünftel des verarbeiteten Holzes für die Papierproduktion verwendet.

Doch nicht nur Holz, sondern auch Wasser und Strom, welche für die Frischfaserproduktion benötigt werden, müssen in großen Mengen ständig zur Verfügung gestellt werden, damit der tägliche Bedarf gedeckt werden kann.

Um dieser Entwicklung entgegentreten zu können, wird immer stärker nach ökologisch sinnvollen Alternativen gesucht. Dieses sogenannte Ökopapier sollte bereits bei der Produktion energieeffizient hergestellt werden.

Recyclingpapier

Die Lösung? Zertifiziertes Recyclingpapier

Recyclingpapier erfüllt sämtliche Kriterien strenger Umweltrichtlinien. Dies wird besonders durch die Auszeichnung mit anerkannten Umweltsiegel deutlich. Um die höchste Öko-Auszeichnung mit dem Blauen Engel zu erhalten, müssen die verarbeiteten Papierfasern zu 100 % aus Altpapier bestehen.

Das führt zu einer enormen Ersparnis von circa 70 % Wasser und 60 % Energie. Außerdem wird genau auf eine ökologisch sinnvolle Produktion und Verarbeitung vom Anfang bis zum Ende geachtet. Alternativ werden Produkte mit dem europäischen Umweltzeichen Euroblume ausgezeichnet. Damit werden umweltfreundliche Produkte garantiert.

Auch sind die Vorurteile gegenüber Recyclingpapier und dem Bedrucken ebendieses veraltet und überholt. Das Umweltpapier erfüllt höchste Qualitätsstandards und ist aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Das wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass ganze Ämter, größere Abteilungen und ganze Onlinedruckereien mit ihren Offsetdruckverfahren vollständig auf Ökopapier umgestiegen sind.

Herstellung des Recyclingpapiers

Doch wie genau wird nachhaltiges Recyclingpapier hergestellt? Dies geschieht im Wesentlichen durch die sogenannte Re-Suspension. Papierfasern haben nämlich den großen Vorteil, dass sie ca. sechs Mal wiederverwendet werden können. Durch die Zerlegung des Papiers in Fasern und der damit verknüpften Reinigung, wohlgemerkt ohne den Zusatz chemischer Reinigungsmittel oder der Verwendung chemischer Aufheller, entsteht ein sogenannter Faserbrei. Anschließend wird diese Fasersuppe zu neuem Recyclingpapier verarbeitet.

Recyclingpapier: wesentlich sparsamer als Frischfaserpapier

Auch die Kostenersparnis bei der Produktion von Recyclingpapier sollte besonders hervorgehoben werden, da die Wiederaufbereitung von Altpapier direkt in Deutschland passiert und auf externe Quellen nicht zurückgegriffen werden muss, können auf diese Weise viele unnötige Zwischenschritte vermieden werden.

Zum Vergleich: Durch einen abgeholzten Baum, zum Beispiel einer durchschnittlich gewachsenen Fichte, lassen sich ca. 670 kg Holz gewinnen. Die Abholzung selbst wird zum Teil mit gesetzeswidrigen Methoden und unter der Missachtung ökologischer Richtlinien vorangetrieben.

Dies hat verheerende Folgen für Natur und Tierwelt. Ein weiterer Vorteil ist die Vermeidung langer Transportrouten, da kein neues Holz benötigt wird und das Altpapier in Deutschland gesammelt werden kann.

Gerade die Verleihung diverser Umweltzeichen, wie zum Beispiel dem Blauen Engel oder der Euroblume garantieren, dass die CO2-Emissionen um 15-20 % bei der Produktion gesenkt werden und ein größerer Verbrauch von Wasser und Energie vermieden werden kann.

Die Vorteile durch Recyclingpapier

Durch die Verwendung des Recyclingpapiers helfen Sie bei:

  • Der Einsparung von CO2-Emissionen, durch die Reduzierung langer Transportwege
  • Der Vermeidung gesundheitsschädlicher Chemikalien, welche sonst bei der Herstellung von Frischfaserpapier benutzt werden.
  • Der Schonung von Natur und Umwelt
  • Der nachhaltigen Senkung der Produktionskosten
  • Der Rettung großer Gebiete vor der Abholzung

Umweltfreundliches Drucken

Druckprodukte stehen immer wieder in der Kritik, die Umwelt zu schädigen und wenig ressourcenschonend zu sein. Doch es gibt auch Druckereien die sich auf umweltfreundliches Drucken spezialisiert haben und Recyclingpapier, sowie nachhaltige und umweltschonende Druckprodukte verwenden.

Ökologisch denken bedeutet nicht, dass bei der Erzeugung von Printprodukten eine weniger ansprechende Qualität als Ergebnis zu erwarten ist. Das Gegenteil ist der Fall, denn umweltfreundlicher Print schmeichelt in Optik und Haptik.

Drucken

So funktioniert umweltfreundliches Drucken!

In erster Linie erfolgt der Fokus des umweltfreundlichen Prints auf das Druckerpapier, dass im Recycling gewonnen wurde und das voll kompostierbar ist. Diese Ausrichtung ist ein klarer Vorteil und natürlich ein wichtiger Bestandteil, wenn Sie über umweltfreundliches Drucken nachdenken und mit Ihrer Werbung, Ihren Katalogen oder auf Papier gebrachten Produktbeschreibungen und Aufbauanleitungen keinen unnötigen Müll produzieren möchten.

Doch eine ökologische Druckerei beschränkt sich nicht nur auf die Benutzung des Papiers beim Druckprozess, sondern auch auf die Druckfarbe und die Verwendung von Ökostrom und Druckhilfsmittel sowie deren Herstellung. Letztendlich ist die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette anzustreben.

Zum Beispiel müssen die Druckerkartuschen nicht vollständig ausgetauscht werden, sondern können ganz einfach nachgefüllt und weiterverwendet werden. Die Verwendung von veganen Farben auf Pflanzenölbasis, sowie ressourcenschonende Druckverfahren gehören ebenfalls zu einem Anbieter, der Ihnen umweltfreundliches Drucken anbietet und größten Wert auf den Erhalt der Natur, einen geringen Co2 Ausstoß und eine nachhaltige Produktionsweise legt.

Fakten zum umweltschonenden Drucken

Neben der speziellen Orientierung auf Recyclingpapier und umweltfreundliche Materialien können Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem Sie bei Prints die Höhe von Auflagen präzise kalkulieren und im Privatbereich die genutzte Tintenmenge nicht zu hoch einstellen.

Auch mit einer dünneren Schrift und einem geringeren Tintenverbrauch wird ein ansprechendes Ergebnis erzielt, ohne dass Sie mehr Materialien als notwendig verbrauchen.

Kosten beim umweltschonenden Drucken

In vielen Köpfen herrscht der Gedanke, dass umweltfreundliche Printprodukte teurer als im klassischen Druck erzeugte Dokumente und Ausdrucke sind. Dem ist nur zum Teil so, denn die Ersparnis an Ressourcen und die Vorteile der sparsamen Druckverfahren fließen in die Kalkulation mit ein und werden an den Kunden weitergegeben.

Ein kleiner Aufpreis ist zumeist dennoch nötig, sofern die Printprodukte klimaneutral angeboten werden. Das heißt, die durch den Druck entstandenen Emissionen werden durch Investitionen der Druckerei in Klimaprojekte wieder ausgeglichen. Dieser Öko-Aufpreis wird von der Druckerei getragen und muss entsprechend beim Preis berücksichtigt werden.

Es lohnt also durchaus, sich auf umweltfreundliches Drucken zu konzentrieren und umzudenken, ohne dass Sie dabei auf Qualität verzichten müssen. Mit einem guten Konzept, dass Sie bei einer umweltbewussten Druckerei erhalten, können Sie Ihre Ideen umsetzen, ökologisch-glaubwürdig kommunizieren und dabei Ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit leisten.